Wien Zentralfriedhof. Es klingt seltsam, aber nirgendwo sonst wird die Wiener Geschichte so lebendig wie auf dem Wiener Zentralfriedhof. Bei einer Führung durch den Friedhof gingen wir den Gräbern berühmter Musiker nach, darunter denen von Beethoven, Strauss, Schubert, Falco und anderen berühmten Wienern.
Die Wiener haben ein angeblich zartes Verhältnis zum Tod. 'Der Tod muss ein Wiener sein… 'Geht ein lokales Lied aus den 1960er Jahren. Daher fuhr ich mit der Straßenbahn 71 (ein lokales Synonym für Sterben) nach Simmering am östlichen Rand von Wien. Ich kam an Automechanikern, Wettbüros, Haarverlängerungs- und Erotikgeschäften vorbei, bis Grabsteinmaurer übernahmen und ich am Haupteingang des Friedhofs ankam.
Was Sie am Zentralfriedhof erwartet
An einem sonnigen Augusttag hatte Tourguide Gertrude angeboten, mich durch das 140 Jahre alte Gelände zu führen. Es war ein Spätsommertag mit weichem Licht und warmer Brise.
Im Wesentlichen zeichnet sich der Zentralfriedhof durch klassisches Mauerwerk, seltsame moderne Grabskulpturen sowie österreichische Theater- und Politikstars aus.
Gegründet wurde der Zentralfriedhof während des rasanten Stadtwachstums in Wien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit fast drei Millionen Begrabenen ist der 2.5 Quadratkilometer große Zentralfriedhof der zweitgrößte in Europa.
Sie können das Gelände sogar mit Bus und Pferdekutsche besichtigen. Wenn Sie Carol Reeds gesehen haben Der dritte Mann (mit Orson Welles) Sie werden sich an die endlose Straße erinnern, die von Gräbern gesäumt ist, die Harry Limes Freundin entlang geht. Es wurde im Zentralfriedhof gedreht.
Ganz in der Nähe des Friedhofseingangs finden sich in den romantischen Arkaden die feinst gemeisselten Gräber (siehe Foto) - von jener Art, wie man sie in einem Top-Museum erwartet. Später entdeckten wir, dass die Gräber weiter im Inneren nicht anders waren, nur vielfältiger.
Um einen Schwerpunkt zu legen, entschieden wir uns für internationale Prominenz. Das bedeutet nicht, dass andere Themen nicht ebenso reichhaltige Ergebnissen erzielt hätten.
Musikergräber auf dem Zentralfriedhof
Wien Zentralfriedhof. Ludwig van Beethoven und der romantische Komponist Franz Schubert ruhen auf einem wunderschönen Rondeau mit dem Denkmal von Wolfgang Amadeus Mozart in der Mitte. (Mozart ist auf dem St. Marx-Friedhof begraben, aber niemand weiß genau, wo.) Der Besuch ihrer Gräber ist nichts anderes als der Besuch ihrer Wohnhäuser. Es war viel persönlicher. Ihre Grabsteine spiegelten genau das wider, wofür sie standen: Während Beethoven war klassizistisch, Johann Strauss und der Operettenkomponist Carl Millöcker waren wilde Romantiker. Nach seinem Grabstein zu urteilen, muss Arnold Schönberg ein radikaler Symmetrist gewesen sein.
„Viele dieser Promi-Gräber wurden nach Datum und manchmal nach persönlicher Bekanntschaft angeordnet“, erklärte Gertrude. „Johann Strauss und Johannes Brahms kannten sich zum Beispiel gut und befinden sich jetzt nebeneinander.“ Auf dem Weg von einem zum anderen wurden die Grabstätten so zu komplexen Aufhängern der Sozialgeschichte Wiens.
Gräber anderer Wiener Prominenter
Wien Zentralfriedhof. Mit mehreren hundert Prominenten, die sich auf dem Zentralfriedhof ausruhen, werden Sie überrascht sein, wen Sie finden werden.
Anders als klassische Musiker vereint der FriedhofWissenschaftler, Pioniere und Entdecker aus ganz Europa. Dort am Zentralfriedhof wurde Wiens einstiger Status als Weltzentrum der Künste, Wissenschaft und Medizin erneut deutlich. Das Jugendstilgenie Josef Hoffmann teilt den Raum mit Größen wie Alois Negrelli, dem Erbauer des Suezkanals, Alfred Adler, dem Begründer der Schule der Individualpsychologie, dem Satiriker Karl Kraus, Antonio Salieri und Popmusiker Falco.
Ludwig Bösendorfer (der Klavierbauer) und die Familie Thonet (der Wiener Kaffeehausstuhlbauer) gehören möglicherweise nicht zu Ihren Favoriten. Am Zentralfriedhof schaffen sie jedoch das soziale und kulturelle Gefüge, das Wien so berühmt gemacht hat.
Jugendstil-Pracht am Zentralfriedhof
Wien Zentralfriedhof. Als der neue Zentralfriedhof um 1905 für eine anständige Infrastruktur bereit war, blühte die Jugendstil-Ära in voller Blüte. Das merkt man gleich am Haupteingang. Das prächtigste Jugendstilgebäude dort ist das Friedhofskirche St. Charles Borromeo in der Mitte der Verbindung. Es wurde vom Jugendstil-Architekten Max von Hegele entworfen.
Obwohl kein striktes Muss, ist der Besuch der Kirche ein Erlebnis für sich. Ohne zu übertreiben sind seine schlichte Eleganz und die hellen Farben atemberaubend schön. Während einer Führung hört man Geschichten über das Gebäude und erkundet bizarre Details (Wiens Bürgermeister im Altarfresko?), die die Kirche noch interessanter machen.
Der alte jüdische Friedhof
Nachdem die Tour im Hauptteil beendet war, beschloss ich, den jüdischen Friedhof auf eigene Faust zu besuchen, indem ich den Eingang Nr. 1. Dieser Teil ist fast so alt wie der Hauptfriedhof, sieht aber 100 Jahre älter aus. Die meisten Gräber und Grabgewölbe waren verlassen. Daher stolperte ich immer wieder durch hohes Gras entlang dichter Efeu-Vorhänge und wilder Büsche. Plötzlich hüpfte ein Reh mit hebräischen Buchstaben und Kieselsteinen zwischen den Grabreihen!
Jüdisches Wiengedieh vor dem Holocaust. Nirgendwo sonst wird es jedoch so deutlich wie auf diesem Friedhof. Die schiere Eleganz und Größe dieses Ortes, der bis 1916 zu klein geworden war, spricht Bände. Berühmte Bürger besetzten den gepflegten Teil in der Nähe des Eingangs. unter ihnen Schriftsteller Friedrich Torberg und Arthur Schnitzleroder Psychiater und Überlebender des Konzentrationslagers Viktor Frankl.
Zentralfriedhof Wien Tour
Erfahren Sie mehr über regelmäßige Kleingruppentouren am Zentralfriedhof.
So kauft man ein Grab am Zentralfriedhof
Es ist nicht billig, am Zentralfriedhof tot zu sein. Hier ist ein Leitfaden für Mietflächen auf dem Friedhof:
1 gemeinsames Grab (10 Jahre): 300 bis 1,500 EUR
1 Grabkammer für 12 Personen im Keller der Friedhofskirche (30 Jahre): 30,000 EUR
1 Kolumbarium für 1 Person (30 Jahre): EUR 7,000
Viele Wiener pflegen die seltsame Angewohnheit, sich um ihre verstorbenen Lieben recht weltlich zu kümmern. Daher ist es nicht ungewöhnlich, auf dem Grab Gegenstände zu finden, die sich auf die früheren Leidenschaften der Toten oder auf das beziehen, wofür sie bekannt waren. Zum Beispiel mochte der beliebte österreichische Kammerschauspieler Heinrich Schweiger Wein, wie man auf dem Foto oben sehen kann.
Wie komme ich zum Wiener Zentralfriedhof?
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