Museum für Angewandte Kunst, Wien
Foto: Google Arts Project

Museum für Angewandte Kunst Wien: Wiener Design und mehr

Museum für Angewandte Kunst Wien. Von außen recht italienisch, von der Idee sehr britisch, beherbergt das Museum für Angewandte Kunst in Wien (MAK) Hunderte von Designs und Objekten aus Österreich und der ganzen Welt. Vor allem zeigt das MAK die Geschichte des Wiener Designs. Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, was Sie erwartet, hier die wichtigsten Highlights des MAK zusammen mit praktischen Informationen.

Museum für Angewandte Kunst MAKDas Museum für Angewandte Kunst / Zeitgenössische Kunst erstreckt sich entlang der Ringstraße, direkt gegenüber dem Stadtpark, und meidet bequemerweise das Rampenlicht der prächtigen kaiserlichen Wiener Gebäude auf der anderen Seite der Ringstraße. Ursprünglich sollte das Neorenaissance-Gebäude dem Londoner Victoria and Albert Museum nachempfunden sein, das die englische Kunst- und Handwerksbewegung feierte.

Im Gegensatz zum Kunsthistorischen Museum, dem Belvedere und der Albertina demonstriert das Museum für Angewandte Kunst daher weniger kaiserliche Größe als praktische Dinge: Von Vasen der Yuan Dynastie des XNUMX. Jahrhunderts bis zu österreichischen Designstühlen des XNUMX. Jahrhunderts; von zartem böhmischen geätzten Glas bis hin zu komplizierten Textilmustern der Wiener Werkstätte.

Was es im Museum für Angewandte Kunst in Wien zu sehen gibt

Museum für Angewandte Kunst, WienMuseum für Angewandte Kunst Wien. Im Herzen des Museums strömt ein riesiges Glasdach Licht über zwei Reihen von Arkadengalerien in den zentralen Innenhof. Wie in einem KaffeehausIn der Mitte versammeln sich Stuhlgruppen um Bistrotische. Unter den Arkaden lehnen sich wild gemusterte Sofas an die klassizistischen Rechtecke der Wände aus rosa, gelbem und blauem Marmor. Wenn Sie von den Sofas zu den Gewölbedecken aufblicken, greifen bunte Sphinxe, Engel und Faunen zwischen zartem Laub und Blumen nacheinander. Im hinteren Teil der Halle spuckt ein weiblicher Kopf Wasser in eine Muschel und erinnert an eine typische Wiener Passagierin. Dank glasierter Keramik im mediterranen Stil ist man viel verspielter.

Das Beste aus den Sammlungen

Dubsky Zimmer bei MAKFünf der acht ständigen Sammlungen des MAK zeigen eine Mischung aus europäischen Möbeln, Glas, Porzellan und Textilien: aus der Renaissance, Barock, Rokoko und klassizistische Perioden des Reiches, Biedermeier, Historismus und Jugendstil. Da asiatische Kunst jahrhundertelang europäische Künstler beeinflusst hat, ist es sinnvoll, von der asiatischen Sammlung auszugehen. Ein Blick von den asiatischen Ornamenten auf bemalten Seiden und Holzschnitzereien bis zu den gemalten Decken des Museums lehrt Sie über Kunstgeschichte.

Ebenso verändert beispielsweise das Betrachten der europäischen Kunstgeschichte durch Glas die Perspektiven: Während die Renaissance-Venezianer feines Glas in zarten Formen bliesen, liebten die Böhmen und Schlesier Gravuren und Emaildekorationen auf härterem Glas. Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Glaskunst zur neuen Spielwiese von Architekten und architektonisch ausgebildeten Designern. Infolgedessen wurden viele Glasobjekte aus farbigem Glas und ungewöhnlichen Formen hergestellt, um sich in die Innenausstattung eines bestimmten Gebäudes einzufügen.

Im Erdgeschoss decken die beiden verbleibenden permanenten Sammlungen Teppiche und Papier ab: Wenn Sie auf die asiatische Ausstellung zurückblicken, werden Sie feststellen, dass die Teppichkollektion asiatische und europäische Muster und Handwerkskunst noch enger miteinander verbindet. Wenn Sie zeitgenössisches Grafikdesign und Architekturfotografie mögen, finden Sie im Raum Works on Paper interessante Fundstücke. Zu den Highlights zählen die lustige Plakatsammlung aus Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie die Sammlung von Buchkunst.

Wiener Design

Biedermeier Stühle bei MAKMuseum für Angewandte Kunst Wien. Wo hat das Wiener Design seine erste Marke gesetzt und was muss man gesehen haben? Wenn Sie bahnbrechendes Wiener Design entdecken möchten, finden Sie prominente Beispiele in der Kollektion der Biedermeier-Stühle und in der Kollektion Wien 1900.

Die ersten großen Designobjekte aus Wien waren Möbel und Porzellan. In der Schausammlung 'Barock, Rokoko und Klassizismus' im Erdgeschoss trifft man auf einen zarten Intarsienschreibtisch mit zierlichen Beinen, von Wiener Designer Franz von Hauslab. Auf einem schneeweißen Wiener Porzellan-Tafelaufsatz aus dem 18. Jahrhundert stößt eine Gruppe von Engeln miteinander auf ein Glas an.

Als die österreichische Mittelschicht im frühen 19. Jahrhundert an wirtschaftlicher Macht gewann, rückte auch das Wiener Design in den Mittelpunkt: In der Schausammlung 'Empire-Stil und Biedermeier' zeigt beispielsweise ein rotes Sofa erste Anzeichen bürgerlicher Gemütlichkeit. Schreibtische und Büroschränke aus poliertem Holz halfen, Rechnungen, Verträge und unabhängige Gedanken zu sortieren. Inmitten eines riesigen Ausstellungsraums zeigen rund drei Dutzend Biedermeier-Stühle in verschiedenen Formen und Polstermöbel österreichisches Kunsthandwerk. Vor allem beim Geschirr und bei Küchenutensilien wandelten sich Objekte sichtbar von gegenständlichem Pomp zu praktischeren Designs: Man nehme nur als Beispiel die rote Tasse aus böhmischem Glas, die leicht in einen kommerzielles Designshop im heutigen Wien passen würde.

Thonet-Stühle im Museum für Angewandte Kunst in WienWeiter unten auf dem praktischen Weg führte der Aufstieg der Wiener Kaffeehäuser auch zu billigen Sitzgelegenheiten. Ursprünglich für den österreichischen Adel entworfen, versorgten die deutschen Thonet-Stühle dank einfachem Design und Massenproduktionstechnik schließlich Hunderte von Kaffeehäusern und Privathäusern. In der permanenten Sammlung Historicism Art Nouveau projizieren zwei riesige beleuchtete Leinwandwände die elegant geschwungenen Formen von Dutzenden verschiedener Thonet-Stühle, die dahinter stehen. Werfen Sie einen Blick auf die Rückseite (Foto), bevor Sie geradeaus über die Bildschirme fahren.

Die Sammlung Wien 1900

Sammlung Wien 1900 bei MAK, WienMuseum für Angewandte Kunst Wien. Oben die Wien 1900 Die Kollektion zeigt die aufregendsten Entwicklungen des Wiener Designs: Im Anschluss an die Wiener SezessionMit den Gründungsmitgliedern Josef Hoffmann, Koloman Moser und Josef Maria Olbrich lernen Sie, wie sie ihre eigenen Stile aus dem europäischen Jugendstil herausschneiden. Obwohl das Museum für Angewandte Kunst den Stil der Sezessionisten und die Werke von zeigt Wiener Werkstatte, modernistische Gegner mögen Otto Wagner und Adolf Loos Holen Sie sich auch Platz. Erwarten Sie daher komplizierte geometrische Ornamente und reichhaltige Blumenmuster sowie klare Formen und minimalistisches Dekor. Die eleganten Schränke und Stühle von Josef Hoffmann und Kolo Moser schockieren und inspirieren immer noch durch revolutionäre Einfachheit. Vielleicht spiegelt das atemberaubende Glas und Besteck am besten das breite Spektrum des Wiener Designs wider.

Neben alltäglichen Gegenständen zeigt das Museum auch weltbekannte Jugendstilzeichnungen und -gemälde. Vor allem Liebhaber von Gustav Klimt Kunst kommen bei Klimts Meisterwerken Die Erfüllung und Der Baum des Lebens auf ihre Rechnung.

Archiv der Wiener Werkstätte

Museum für Angewandte Kunst Wien. Nur wenige Wien-Besucher wissen, dass das MAK das größte Archiv von Entwürfen der Wiener Werkstätte beherbergt. Das Archiv befindet sich im Keller des Museums und sammelt Tausende bahnbrechender Entwurfsskizzen und Muster. Diese Wurzeln beschleunigten nicht zuletzt das Wachstum des Wiener Designs und fördern bis heute Künstler und Designer. Wie sorgfältig strukturierte Kritzeleien sehen z. B. Josef Hoffmanns Entwürfe von Broschen und einer Zigarettendose aus. Während Dagobert Peches kühne Stoffdrucke nicht weit von afrikanischen Grafikdrucken entfernt sind. Neben Stoffmustern findet man auch Musterbücher für Tapeten, Farbmuster für Stoffe sowie Briefe von Mitgliedern der Wiener Werkstätte.

Neben Skizzen und Stoffen beherbergt das Archiv der Wiener Werkstätte auch Möbel und andere Gegenstände wie etwa ein geometrisches Silber-Teeservice von Josef Hoffmann und Schmuck von Kolo Moser. Einige der Objekte wandern zeitweise in die Ausstellungsräume der Wiener Sammlung 1900.

Wann ist das MAK geöffnet und wie viel kostet der Eintritt?

Adresse: Museum für Angewandte Kunst, Stubenring XNUMX, XNUMX Wien

Öffnungszeiten: Dienstag 10.00 bis 9.00 Uhr; Mittwoch bis Sonntag 10.00 bis 6.00 Uhr; an Feiertagen geöffnet, auch montags; Im Zweifelsfall auf der Website ;

Eintrittspreise: EUR 14 (Erwachsene); EUR 11 (mit Wiener Stadtkarte; für Studenten unter 27 Jahren, Besucher ab 65 Jahren); Am Dienstagabend zwischen 6.00 und 9.00 Uhr zahlen Erwachsene nur EUR 6; Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren haben freien Eintritt;

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